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Interview mit Nikolaus Schmidt

10 Jahre "Consulting of the cusp of disruption"

Im Zuge des 10-jährigen Jubiläums des Artikels "Consulting on the Cusp of Disruption" von Clayton Christensen, haben wir uns mit unserem Co-Founder Nikolaus Schmidt zusammengesetzt, um gemeinsam die Entwicklung der Consulting Branche in den letzten 10 Jahren Revue passieren zu lassen.

Klaiton Team

14.12.2023

4 Min

Vor knapp über 10 Jahren, im Oktober 2013, erschien ein Artikel, der die Beratungsbranche in Aufruhr versetzte. Der Artikel mit dem Titel "Consulting on the cusp of disruption" von den Autoren Clayton Christensen, Dina Wang und Derek van Bever erschien damals im Haravrd Business Review und gab Tina Deutsch und Nikolaus Schmidt den letzten Anstoß die Beratungsplattform Klaiton zu gründen.

Was sind die Kernaussagen aus dem Artikel "Consulting on the Cusp of Disruption" von Christensen et al.?

Nikolaus: Christensen hat in dem Artikel die Consulting- und Beratungsindustrie als eine Branche mit hoher Innovationskraft dargestellt, die jedoch einem mittelalterlichen Gildensystem ähnelt. Dabei gibt es Meister, Partner, Gesellen, Manager, Auszubildende und Juniors. Christensen und sein Team betonen, dass diese Industrie bereit sein sollte, sich disruptiven Veränderungen zu stellen. Der Artikel weist auf die bestehende Logik hin, in der der Großteil der Beratungsleistungen nach wie vor von etablierten Hierarchien erbracht wird. In diesem Kontext nannte Christensen zwei Unternehmen, Eden Calm und die Business Talent Group, die bereits plattformzentrierte Ansätze eingeführt haben. Dies war für meine Mitgründerin Tina Deutsch und mich, besonders interessant, da wir schon länger überlegten, uns von Deloitte zu lösen und nach innovativen Ideen suchten. Der Artikel von Christensen et al. gab unserer Idee, eine Plattformlösung für Beratung zu schaffen, weiteren Auftrieb.

Welche Aussagen im Artikel haben Tina Deutsch und dich dazu inspiriert, Klaiton zu gründen?

Nikolaus: Der Artikel hat bei uns ein starkes Grundgefühl ausgelöst. Wir erkannten, dass es unbekannte Möglichkeiten gab, die zwar logisch erschienen, aber gleichzeitig als unrealistisch betrachtet wurden. Zuvor kannten wir nur den etablierten Beratungsbereich und ein paar Freelancer, aber die Idee, dass Freelancer für Beratungsgeschäfte relevant sein könnten, war für uns zum damaligen Zeitpunkt neu. Der Artikel verstärkte das Gefühl, dass es eine Lücke gab, die wir mit einem eigenen Angebot füllen konnten, das vor allem gegenüber den bestehenden Angeboten unserer Kunden überlegen war.

Also war es mehr ein Gefühl als eine spezifische Aussage im Artikel, die euch den Anstoß zur Gründung brachte?

Nikolaus: Genau! Wir könnten sicherlich einen bestimmten Satz finden, aber was wirklich zählte, war das Gefühl, dass es den Raum für eine innovative Lösung gab. Der Artikel zeigte uns, dass es Unternehmen gab, die dies in den USA bereits erfolgreich umgesetzt hatten. Unser Ansatz war leicht unterschiedlich, aber wir sahen einen Markt im DACH-Raum und erkannten, dass es funktionieren konnte.

Der Artikel verstärkte das Gefühl, dass es eine Lücke gab, die wir mit einem eigenen Angebot füllen konnten, das vor allem gegenüber den bestehenden Angeboten unserer Kunden überlegen war.

Nikolaus Schmidt, Co-Founder & Managing Partner von Klaiton

Wie betrachtest Du „Consulting on the Cusp of Disruption” heute nach 10 Jahren? Welche Prognosen von Christensen et al. haben sich bewahrheitet?

Nikolaus: Man kann heute durchaus festhalten, dass die vorhergesagte Disruption nicht kurzfristig eingetreten ist. Ein Grund dafür, den der Artikel nicht behandelt, ist die Diskussion über die verschiedenen Geschäftsmodelle Asset Light und Asset Heavy. Wir haben ein Asset Light-Modell, aber Künstliche Intelligenz hat ein Asset Heavy-Element in die Beratung eingeführt, das in der Diskussion fehlt. Zudem haben wir unterschätzt, wie wichtig persönliche Beziehungen und Vertrauen im DACH-Raum sind im Vergleich zu den USA. Die Idee, dass Unternehmen sich um eine Plattform reißen würden, erwies sich als unrealistisch. Dort gibt es eine viel schnellere und wechselaffinere Kultur, wo die Leute sagen, okay, da ist ein Offering, das ist cool, ich schaue mir das an und probiere das mal. Das ist bei uns ein viel seltener Fall.

Wie hat sich die Consulting Branche in den letzten 10 Jahren verändert? Und welche Veränderungen hatten den größten Einfluss auf die Branche?

Nikolaus:

Wie sieht deine Prognose für die Zukunft der Consulting Branche aus?

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